Viel zu wenige denken bei ihrer Berufswahl an den tollen Job im Schulsekretariat. Denn wer es liebt, den ganzen Tag Besuch von freundlichen Schülern zu bekommen und ihre leider nicht ganz so abwechslungsreichen Fragen zu beantworten, ist hier genau richtig. Außerdem kann man jeden Morgen den Anrufbeantworter abhören und den Stimmen der Eltern lauschen, die ihre Kinder krankmelden.
Den Anrufbeantworter abzuhören, macht vor allem dann Spaß, wenn die müden Eltern auf dem Weg zur Arbeit den Namen ihres Kindes unverständlich ins Mikrofon nuscheln, vergessen, die Klasse des Kindes zu nennen oder einfach gar nicht anrufen. Dann darf man diesen talentierten Eltern hinterhertelefonieren.
Dabei können die Eltern doch gar nichts dafür, woher sollten sie denn wissen, wie es optimal funktioniert? Um dem Sekretariat zu helfen, könnte man deshalb eine verpflichtende einwöchige Schulung für die Eltern veranstalten, auf der den Eltern Schritt für Schritt alles erklärt wird.
Wenn man nach vielem Telefonieren, Organisieren, Terminplanen, Schülerversorgen und Fragen beantworten endlich bei der Mittagspause angelangt ist, kann man sich seinen lang ersehnten Kaffee holen. Und wenn man dann mal Zeit gefunden hat, um einen Schluck von seinem inzwischen kalt gewordenen Kaffee zu trinken, kommt schon der nächste Schüler rein. Wie schon etliche vor ihm, will er wissen, wo sich denn gerade sein Lehrer aufhält. Dann kann die lange Suche durch Stunden- und Vertretungspläne beginnen. Hat der Lehrer gerade Pause, muss man den Schüler durch alle möglichen Räume schicken und hoffen, dass der Lehrer auch dort ist, da die hartnäckigen Schüler sonst immer wieder kommen.
Dabei könnte man das Problem mit den verschwundenen Lehrern ganz einfach lösen: Wie es schon so lang bei verschwundenen Haustieren funktioniert, könnte man die Lehrer einfach tracken. So würde man die Lehrer übersichtlich auf einem Plan sehen und wäre den Schüler in Sekundenschnelle los. Auch Lehrer, die sich in der Hoffnung, nicht spontan für eine Extraaufgabe angesprochen zu werden, mit einem Haufen Tests in einem Raum verstecken, werden von allen problemlos gefunden.
Und wenn der heiße Kaffee nach wie vor nur ein Traum bleibt, dann kann man ja einfach auf Eiskaffee umsteigen.

