E.A.
Lernvideos, Plattformen und Apps zum Lernen. Immer mehr Schüler legen die analogen Lernmethoden beiseite und greifen zum Smartphone. Mithilfe verschiedener Plattformen kann spielerisch gelernt und Lösungswege können im Internet angesehen werden. Aber ist diese neue Methode des Lernens die Lösung? Bringt sie wirklich nur Vorteile? Im folgenden Kommentar wird Stellung zum Thema digitales Lernen genommen.
Starten wir mit einem Beispiel: Angestrengt sitzen Onkel und Neffe über den Hausaufgaben des Kindes. «Ich verstehe das nicht», wiederholt der Junge den Standardsatz immer wieder und strapaziert damit die Nerven des Onkels. Schließlich verzweifeln beide. Dabei sehen die Lehrer das Kind immer so an, als wären diese Mathematikformeln das Einfachste auf der Welt. Schließlich bleibt dem Onkel nichts anderes übrig, als eines der Lernvideos von Lehrer Schmidt zu starten. Da ist es gut, dass es die sozialen Medien gibt. Allerdings hat das digitale Lernen auch seine Nachteile.
1. Ablenkung
Wenn man mithilfe von Handy, Tablet oder PC lernt, besteht dauerhaft die Verlockung, von Lernplattformen auf anderes überzugehen. Die meisten von uns Schülern erhalten in einem Abstand von wenigen Sekunden Benachrichtigungen von Apps oder Nachrichtenchats. Da ist natürlich der Sog groß, z.B. nachzuschauen, wer einem geschrieben hat. Außerdem ist das Starren auf dem Bildschirm auf Dauer schädlich für die Augen.
2. Störungen
Nicht ganz selten ist die Klage über Störungen des Smartboards im Schulgebäude zu hören. Auch Handys oder Tablets müssen, anders als Bücher, in welchen die Infos dauerhaft aufgerufen werden können, aufgeladen oder technische Probleme behoben werden und somit stehen sie nicht immer zur Verfügung. Oft fordern Apps außerdem Updates, die länger andauern und auf veralteten Smartphones können manche Apps nicht einmal gedownloadet werden.
3. Denkverlust
Jeder kann erkennen, wieviel Arbeit uns die sozialen Medien erleichtern und sogar abnehmen. Viele Informationen können oft nur mit einem Klick aufgerufen werden. Viel Denken ist da nicht angesagt. In der nächsten Klassenarbeit müssen die Infos alle selbst herausgearbeitet werden. Durch die Erleichterungen verlernen wir im schlimmsten Fall sogar, selbst viel zu denken. Beim analogen Lernen hingegen müssen selbst Informationen aus dem Material entnommen und geordnet werden. Das ist zwar mühsam, aber trägt dazu bei, dass wir mit den Herausforderungen klarkommen, die auftreten, wenn beim Handy mal der Akku leer ist.
Insgesamt lässt sich sagen, dass digitale Medien uns Fortschritte liefern und uns in vielerlei Hinsicht helfen. Der Gebrauch von digitalen Medien ist im Alltag nicht mehr wegzudenken und sogar notwendig, aber man sollte den Konsum nicht übertreiben. Meiner Meinung nach kann zwar mit ihnen gelernt werden, aber Lehrer und Schulbücher sollten niemals überflüssig sein.

